Technology Due Diligence Grundlagen

Wie bewertet man den Technologie-Stack eines Unternehmens, seine Prozesse, Teams oder Skalierfähigkeit? Welche üblichen Risiken sollte eine Tech DD im Kontext von Investitionen aufdecken? Das und mehr klären wir hier auf.

Hier erfahren sie alles über
Verständnis der zentralen Inhalte und Ziele
Einordnung, für wen und in welchen Situationen eine Tech DD relevant ist
Überblick über die wichtigsten Prüfbereiche
Einblick in den strukturierten Ablauf eines modernen DD-Prozesses
Table of Contents
Daniel Jung GF
Daniel Jung
CEO
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Was macht eine großartige Technical Due Diligence aus?

Eine Technology Due Diligence analysiert die Produkt- und Tech-Landschaft eines Unternehmens ganzheitlich – durchgeführt von erfahrenen Experten wie ehemaligen CTOs oder CPOs. Ziel ist es, Investoren faktenbasierte Einblicke in Architektur, Organisation und technisches Reifegradniveau zu geben. So lassen sich Risiken besser bewerten, Investitionsentscheidungen fundierter treffen und Synergien nach dem Deal gezielt heben.

Selbstverständlich finden bei Investitionen in Tech-Unternehmen die "klassischen" Due Diligence Prozesse wie Commercial DD oder Legal DD statt, sie werden jedoch immer häufiger durch Tech DD - oder besser: Technology and Product Due Diligence - begleitet. Im Kern steht es dabei sicherzustellen, dass eine Technologie- und Produktorganisation den Herausforderungen gewachsen ist, die häufig auf eine Investition folgen.

Due Diligence Grundlagen

Wer führt Tech DDs durch und wann?

Es gibt diverse Szenarien in denen eine Tech DD infrage kommt. Das offensichtlichste zuerst: Die "buy-side", d.h. ein Investoren-Team (üblicherweise Venture Capital oder Private Equity) möchte in Vorbereitung einer möglichen Transaktion ein detailliertes Verständnis der Produkt- und Technologieorganisation eines Unternehmens erlangen. Das Ziel ist es, Risiken der Investition zu erkennen und möglichst zu minimieren, aber auch besondere Vorsprünge ggü. der Konkurrenz aufzuzeigen. Die DD soll red flags (also dealbreaker, falls vorhanden) aufdecken und möglichst konkrete Initiativen definieren und priorisieren, die nach einer Investition hilreich sein können (z.B. effizientiere Datennutzung oder Prozessautomatisierung).

Auf der anderen Seite stehen häufig "sell-side" Tech DDs, in denen interne Stakeholder (z.B. ein CEO) eine Analyse beauftragen. Das Ziel hierbei ist es weniger, die Technologie zu verstehen, sondern vielmehr Optimierungspotenziale aufzuzeigen, um etwa die Entwicklungsgeschwindigkeit zu erhöhen oder aber Wachstumsschwierigkeiten zu beseitigen. Manchmal wird diese Form der Tech DD auch als "Technologie Gesundheits-check" bezeichnet. Inhaltlich werden auch hier Themen wir Entwicklungs-vorgehen, Prozesse oder Teamstruktur beleuchtet. Abgesehen von der Perspektive und dem Austausch mit einem erfahrenen CTO kann ein solcher Gesundheitscheck vor einer geplanten Finanzierungsrunde oder dem Verkauf eines Unternehmens sehr hilfreich sein. Wenn Unternehmen eine neue Phase des Wachstums erreichen oder dies planen, hilft es durchaus, einen Blick auf notwendige Fähigkeiten oder Positionen zu werfen, die zukünftig geschaffen oder trainiert werden müssen (z.B. CPO), um nicht ausgebremst zu werden.

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Welche Themen sollten in einer Tech DD abgedeckt sein?

Der Inhalt einer Tech DD variiert stark und ist immer abhängig von den konkreten Zielen des Projekts. Wenngleich es verschiedene Ansätze und sogar unzählige unterschiedliche Tech DD Checklisten gibt, so werden ein paar zentrale Themen in den meisten davon betrachtet. Wir stellen hier einen groben Überblick über die Themengebiete vor, die TechMiners üblicherweise begutachtet und Fragen, die wir in diesem Kontext beantworten.

Skalierbarkeit
Infrastruktur: “Kann die Infrastruktur mit einem Nutzerwachsum von Faktor 10 oder 100 umgehen? Welche manuellen Schritte werden ggf. notwendig, um das zu können?"
Team: “Wird die Produktivität wachsen/stagnieren/sinken, wenn einzelne Personen oder ganze Teams dazukommen?"
Kosten der Skalierung: “Wie werden sich Infrastrukturkosten entwickeln, wenn die Systemlast steigt?”
Geschäftskontinuität: “Welche Daten würden im Katastrophenfall verlorengehen? Wie wird Redundanz eingesetzt, um Verlust zu verhindern? Wie schnell kann im Ernstfall wiederhergestellt werden?”
Systemüberwachung & Benachrichtigungen: “Wie schnell und umfangreich ist das Team über Infrastrukturmetriken informiert? Wie wird bei Ausfällen benachrichtigt?”
Technologie-Team
Teamstruktur: “Unterstützt die Größe von Teams ihre Produktivität? Lässt die Struktur hinreichend Verantwortung für die jeweilige Domäne zu?”
Autonomie: “Verfügen alle Teams über die notwendigen Rollen, um ihre Ziele ohne Engpässe der Abhängigkeiten zu erreichen?”
Prozesse & Abläufe: “Gibt es einen klaren Ansatz zur effektiven Kollaboration? Passt die gewählte Methode zum Kontext, in dem die Teams arbeiten?”
Meeting-Kultur: “Wie wird sichergestellt, dass Meetings effektiv ablaufen und zielgerichtet sind? Wie wird das in der Praxis sichergestellt?”
Recruiting & Einarbeitung: “Wie und über welche Kanäle werden Talente angeworben? Wie werden sie gehalten? Wie wird sichergestellt, dass neue Teammitglieder schnellstmöglich produktiv arbeiten?”
Technologie-Stack
Technologieauswahl: “Bietet die gewählte Programmiersprache ein geeignetes Ökosystem aus Frameworks und Bibliotheken?”
Architektur: “Wie leicht können Teile des Systems verändert oder getauscht werden, wenn sich Anforderungen ändern?”
Sicherheit: “Wird üblichen Schwachstellen vorgebeugt? Werden Daten und Systeme hinreichend geschützt?”
Technische Schulden: “Sind bewusst genommene Abkürzungen im Team bekannt? Werden technische Schulden hinreichend 'abbezahlt'?”
Rechtliches & Eigentum
DSGVO-Konformität: “Werden notwendige Rollen und Prozesse bereitgestellt, damit Nutzer ihre Rechte wahrnehmen können?”
Geistiges Eigentum: “Besitzt das Unternehmen tatsächlich jegliches geistiges Eigentum? Auch, wenn Angestellte oder Freelancer die Zusammenarbeit beenden?”
Patent-Strategie: “Werden Möglichkeiten zum Schutz von Besonderem durch Patentierung geziehlt untersucht?”
Open Source Lizenzen: “Ist im Team bekannt, welche Auswirkungen bestimmte Open Source Lizenzen haben können? Werden verwendete Lizenzen aktiv bzw. automatisch überprüft?”
Technologie-Portfolio
Documentation: “Gibt es eine strukturierte Sammung von Wissen, welche einen schnellen Überblick über die wichtigsten Komponenten liefert und Abhängigkeiten von einzelnen Personen löst?"
Software development life cycle (SDLC): “Wie ist der Pfad von Idee/Anforderung zum Softwareproduct (und darüber hinaus) definiert?”
Code-Qualität, Testabdeckung: “Gibt es Standards zu Code-Qualität und Testabdeckung? Wie wird sichergestellt, dass diese eingehalten werden?”
Produktmanagement
Produktstrategie: “Wie wird sichergestellt, dass die Roadmap zur Unternehmensvision & -mission passt? Welche Stakeholder beeinflussen die Roadmap?”
"Product discovery": “Wie werden Experimente durchgeführt, um zu ermitteln, welche Funktionen (nicht) umgesetzt werden sollen?”
UX Fähigkeiten: “Sind User Experience Experten in der Produktentwicklung involviert?”
"Product intelligence": “Welche Metriken und Daten werden genutzt, um Entscheidungen in der Produktentwicklung zu erleichtern?”

Je nach Kontext eines Vorhabens zwischen Investor und begutachtetem Unternehmen, müssen zusätzliche Fachgebiete im Detail untersucht werden (z.B. industriespezifische Begebenheiten, Marktphase eines Startups), welche über den üblichen Geltungsbereich der Tech DD hinausgehen. Dazugehörige Hypothesen, Fragen und Analysen sollten sich dabei inhaltlich in die DD integrieren (welche Dinge müssen wir sicherstellen?) und dem allgemeinen Bewertungsschema der Reife eines Unternehmens entsprechen, um ein Gesamtbild zu liefern.

Ein wiederkehrendes Beispiel industriespezifischer Themen ist eine Tech DD für ein Unternehmen, welches umfangreiche personenbezogene Daten speichert, um seine Dienste anzubieten. In diesem Fall ist es nötig, tiefer in Datensicherheit und Compliance einzutauchen. Ein Startup im Fanzbereich, das darauf angewiesen ist, große Mengen von Finanztransaktionen zuverlässig abzuwickeln. Dabei entstehen zusätzliche, komplexe Anforderungen an Ausfallsicherheit, Skalierbarkeit von Schnittstellen und (technischer) Transaktionssicherheit, welche sich auf den Umfang der DD auswirken.

Auch die aktuelle Marktphase ("Stage") eines Unternehmens wirkt sich auf den inhaltlichen Umfang einer DD aus. Junge Startups mit wenigen Mitarbeitern (oft nur die Gründer) benötigt Fokus darauf, Hypothesen möglichst schnell zu beweisen und widerlegen. Größere Unternehmen hingegen kennen ihren Markt bzw. ihre Märkte bereits und müssen sich auf effizientes Wachstum konzentrieren. Wenn Skalierung im Zentrum des Investments steht, rücken funktionierende und vorausschauende Teamstruktur sowie solide Prozesse immer mehr in den Vordergrund. Ebenso wird in diesem Projekten besonders auf Infrastrukturautomatisierung und Qualitätssicherung geachtet, da beides einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg einer Technologie-Organisation haben kann.

Info Grafik

Bei TechMiners legen wir großen Wert darauf, bereits früh in der Zusammenarbeit den Umfang einer Tech DD klar zu definieren. Durch kickoff Meetings, vorausschauender Marktanalyse und dem Einbinden von Experten aus unserem Netzwerk erzeugen wir ein Verständnis des zu analysierenden Unternehmens und Marktes, um bestmöglich auf Herausforderungen und Chancen eingehen zu können. Unser Due Diligence Framework ist modular aufgebaut, um die Anforderungen eines jeden Falles bestmöglich zu erfüllen.

Das beginnt bei einer minimalen DD mit Fokus auf grundlegende Erkenntnisse bis hin zu umfassenden Detailanalysen verschiedener Geschäftsbereiche (oder sogar externer Dienstleister) mit Unterstützung von Experten aus dem TechMiners Netzwerk - immer begleitet durch unsere datengetriebene Analyse.

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